Der 5. Monat

Zeit vergeht rasend schnell manchmal. Und schon sieht man den dicken Bauch. Bei meiner Statur lässt sich das auch nur schwer leugnen – nur wenn ich sehr große Pullis anhabe kann ich noch verschleiern, was darunter steckt. Aber sonst ist der Bauch auch nicht mehr mit einem Überkonsum an Nudeln zu erklären.

Doch irgendwie – und eigentlich weiß ich auch genau warum – habe ich bisher nicht das Gefühl schwanger zu sein. Klar, ich nehme zu, mein Körper verändert sich, schmerzt, zwickt, ziept, ich bin schneller aus der Puste und hundemüde. Aber so richtig angekommen ist das immer noch nicht bei mir. Und auch nicht bei meinem Freund, und bei meinen Kollegen schon mal gar nicht.

F. erwartet immer noch von mir, dass ich nach meinem Vollzeit Job abends noch fit genug bin, mit dem Rad die Gegend zu erkunden. Dass ich fit genug bin, Einkäufe hochzutragen, Haushalt komplett zu schmeißen und zum Sport zu gehen. Jedes Wochenende Freunde oder Familie besuchen. Wenn ich dann ablehne – und das tue ich, denn ich merke, dass ich das nicht kann – dann: „Wieso? Ach ja … na komm, es geht dir doch gut?“ Ja, Gott sei Dank! Aber nur, weil ich nicht jeden Tag kotze und mich beklage, heißt das nicht, dass ich vollständig da bin und alles so mitmachen kann wie vorher. Ich sehe weder mich noch F. als Eltern. Irgendwie passt da kein Kind zwischen uns, mitten hinein in unser Leben zwischen WG, Brettspielabend und erstem Job. Aber es kommt. Vielleicht wird das alles ja realer, wenn ich die ersten Bewegungen spüre. So in zwei bis drei Wochen könnte es soweit sein.

Zumindest hoffe ich, dass es kommt, bei allem Unglauben und Unvorebereitet-Sein. Denn durch den Stress, den ich auf der Arbeit habe, gab es leider schon kleinere Probleme … nächtliche Krämpfe, die mir zusammen mit der Angst, die mitschwingt, den Schlaf rauben. Auch habe ich abgenommen, und das gar nicht mal so wenig.  Allein in den letzten zwei Tagen habe ich 600 g abgenommen, in den zwei Wochen davor noch 2 kg. Im Gesamten ist es wohl noch okay, denn man soll ja erst ab dem 2. Drittel überhaupt zunehmen, 250-400 g pro Woche. Bei meinem Stand (18+0) sind es also 1,5-2,4 kg, die ich seit Beginn zunehmen sollte (Stand jetzt: +2,4, also perfekt im Plan 🙂 Von 64,7 kg zu 67,1 kg. Ich war vor 3 Wochen allerdings bei 70,2 kg…)
Ich habe zu Beginn über Weihnachten ein paar Pfunde zugelegt, die definitiv nicht schwangerschaftsbedingt waren und mir wohl schon mal ein kleines Reservepölsterchen zugelegt. Das ist jetzt aber auch weg und viel mehr abnehmen sollte ich nicht – schon gar nicht in dem Tempo 1 kg pro Woche …

Ansonsten haben wir eine erste Tendenz bekommen: Es sieht nach einem Mädchen aus. Aber wie wohl die meisten Ärztinnen wollte meine natürlich keine genaue Aussage treffen, aber zu 80% sei sie sich sicher. Heißt für mich: Gefühl bestätigt, dennoch werden wir uns am Wochenende auch mit Jungennamen beschäftigen 😀 Welche es nicht werden, kann man auf dieser Website nachlesen. Viel Spaß! Unten mal meine Anti-Favoriten aus der Liste der genehmigten Namen … die armen Kinder …

Mädchen:
Katzbachine
Fanta
Gneisenauette (WTF?!?!)
Schaklyn
Schneewittchen
Schokominza (da haben die Eltern wohl zu viel Pipi-Langstrumpf geschaut …)
Blaubeere
Apple (Ich hoffe, die beiden letzten sind nicht 1. und 2. Vorname ..)
Ikea
Dior (denke, weiblich, kann aber auch anders sein

Jungen:
Matt-Eagle (sprich Mett-Igel. Wenn die Eltern da mal keine Fans von rohem Fleisch sind)
Popo
Dee-Jay (glaube männlich)
Nussi

Und denen ich kein Geschlecht zuordnen kann:
Imperial-Purity
Godpower
Frangi-Pany
Courage
Klee

Meine beiden echten Favoriten waren immer Tamina und Milan. Bei ersterem bin ich mir nicht mehr so sicher und letzterer wurde von DEM Namensforscher aus Bielefeld zum nächsten Newcomer gekürt – vermutlich sobald Ben abgelöst wird, der seit Jahren in den obersten Plätzen herumgeistert. Und ich fand es super ätzend mit meinem Standardnamen überall die dritte und vierte zu sein – ständig musste man sich Spitznamen ausdenken, die die anderen auch behielten oder man war „Vorname N.“ (N wie Nachname).

Auf Milan bin ich zum einen durch meinen Opa gekommen – Emil – und zum anderen durch unseren Italian-Road-Trip, nachdem wir aus  Milano raus waren und Wochen später Leute am Strand getroffen hatten. Mir wurde dann erzählt, dass Emil die kurzform von Emiliano sei und die Stadt nach einem solchen benannt wurde. Angeblich, das war eines nachts an einem Lagerfeuer an der Adria … Und eine Kurzform für Emiliano sei eben – Milan. Seit Jahren geistert mir dieser Name nun als ein möglicher Kandidat für einen Sohn durch den Kopf. Er ist kurz, prägnant, selten, dennoch leicht zu merken, nicht zu auffällig aber eben auch nicht standard, passt zum Nachnamen und hat einen schönen Klang. Dass es auch einen Raubvogel mit dem Namen gibt, macht die Sache eigentlich sogar noch netter, denn der Milan ist ein sehr eleganter, hübscher Greifer.

Was den Mädchennamen angeht: Inzwischen gefällt mir ein anderer, sehr, sehr gut, allerdings heißt so auch die 5-jährige Enkelin der Nachbarin meiner Mutter … meine Ma und ihre Nachbarin wären aber vermutlich die einzigen, die diese Parallele kennen würden. Blöd nur, dass meine Ma und die Nachbarin super dicke sind, sich eigentlich jeden Tag zum Kaffee sehen, gemeinsam den Garten machen, auf Tagesausflüge mit der Zeitungsreisegesellschaft gehen – und eben auch manche Familienfeste zusammen feiern. Dann würde in ein, zwei Jahren meine Kleine auf die Enkelin treffen. Irgendwie doof, wenn die 7-jährige auf die einjährige gleichen Namens trifft :/ und andere Alternativen, die ich gut finde, reimen sich leider auf den ersten …Wär auch seltsam, wenn auch weniger komisch wie der gleiche Name. Ach ist das alles schwierig …

 

PhD routine vs andere Mütter

Seit etwas mehr als einer Woche bin ich nun Doktorandin – viel doktormäßiges ist jedoch noch nicht passiert. Das liegt vor allem daran, dass meine Chefs – eine direkte (Doktormutter), ein Arbeitsgruppenleiter und eine neue Professorin, die einen Teilbereich leitet – in Lehre und Forschung viel außer Haus sind. Exkursionen, Meetings, Tagungen. Viel Zeit für Planung und Gespräche gibt es nicht, außer die festen Standardtermine. Das heißt, ich weiß zwar was mein Projekt ist und was mein Ziel, jedoch weiß ich noch nicht so recht, wie ich anfangen soll. Aber das kommt hoffentlich nächste Woche Dienstag, da sitzen wir dann alle zusammen und besprechen. Hoffentlich. Auch wie das mit der Projektplanung und dem Mutterschutz wird. Auf jeden Fall freut sich meine Doktormutter, dass die AG nächstes Jahr ja ein „Maskottchen“ hat ^^

Bis dahin sind die Tage vollgestopft mit Mini-Meetings, AG-Seminar, AG-Besprechung, Doktorandentreffen, Tierpflegetreff. Und es wird immer schwieriger den Kollegen – gerade auch aus meiner Nebenbeschäftigung als Grafikerin – weiß zu machen, dass man „grad keine Lust“ auf Weihnachtsmarkt hat. Dabei geht es gar nicht um den Glühweinkonsum – sondern darum, dass ich ab 17 Uhr zu nichts mehr zu gebrauchen bin. Um acht schlafe ich, bis am nächsten morgen um halb acht der Wecker klingelt. Ein Weihnachtsmarktbesuch, der körperlich und geistig anstrengend ist (ihh, immer diese Menschen!), ist da echt nicht drin. Weiterlesen